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Mehrheit der US-Soldaten leidet an Schlafstörungen

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September 8, 2014
Christian Endres

Mehrheit der US-Soldaten leidet an Schlafstörungen

Im April 2014 erschießt ein US-Soldat auf der Militärbasis Fort Hood drei seiner Kollegen, verletzt zahlreiche andere und tötet danach sich selbst. Zuvor kam er nach vier Monaten im Irak als verhaltensunauffälliger Mann aus dem Krieg zurück – kein Anzeichen auf posttraumatische Störungen. Doch was hat ihn zu der Tat getrieben? Erste Anzeichen auf psychische Erkrankungen können Schlafstörungen sein, die die Gesundheit des Menschen nach und nach beeinträchtigen. Auch der Schütze aus Fort Hood wurde wegen Schlafstörungen behandelt. Lesen Sie hier was eine Studie über Schlafstörungen bei US Soldaten herausfand …

Schlafstörungen bei US-Soldaten

Eine Studie des Medical Center in Tacoma hat gezeigt, dass ein Großteil von Soldaten unter Schlafstörungen leidet. Vor allem bei Soldaten aus dem aktiven Dienst mit Kriegserfahrungen und daraus resultierenden Traumata konnte dies festgestellt werden. Aber auch nach der Zeit beim Militär berichten Soldaten von erheblichen Problemen, die mit einer Schlafphase von nicht mal 5 Stunden einhergehen.

Über 80% der Soldaten leiden unter Schlafstörungen

Die Studie konnte zeigen, dass 85 % der untersuchten Patienten unter Schlafstörungen leiden. Neben der Schlaflosigkeit als zweithäufigstes Symptom trat insbesondere die Schlafapnoe auf. Beim Schlafapnoe-Syndrom wird der Patient während des Schlafs durch wiederkehrende Atemstillstände in seiner Tiefschlafphase gestört. Durch die natürliche Schutzfunktion des Körpers kommt es daher zu Aufweckreaktionen, infolge welcher ein erholsamer Schlaf nicht gewährleistet sein kann. Insgesamt zeigten die Untersuchungen, dass die Zeit des Schlafes mit ca. fünf Stunden deutlich unter dem Durchschnitt von sieben bis acht Stunden lag. Gründe dafür können unter anderem Alpträume sein, die den Schlaf der Patienten erheblich stören, da sie als so lebendig empfunden werden, dass körperliche Reaktionen, wie Schwitzen, Zittern und Herzrasen zu verzeichnen sind.

Die Forscher der Studie warnten in diesem Zusammenhang vor weiteren, sich daraus ergebenden Krankheiten und hoben hervor, dass das Militär Maßnahmen ergreifen muss, um dieser besorgniserregenden Problematik entgegenzuwirken.

Risiko einer Schlafstörung wird durch militärtypische Erkrankungen erhöht

Neben den Schlafstörungen konnten weiterhin andere Krankheiten festgestellt werden, die den Soldaten während oder nach seinem Dienst belasten. Darunter zählen Depressionen, Angstzustände und erhöhte Reizbarkeit, die ebenfalls Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung sind. Es kann zu plötzlich auftauchenden Erinnerungen kommen, die in Form von „Flashbacks“ den Alltag des Soldaten beeinträchtigen. Dadurch wird das Risiko von Schlafstörungen erhöht, da militärtypische Erkrankungen die Wahrscheinlichkeit von Stresssyndromen steigert. Kriegsveteranen neigten in diesem Zusammenhang vermehrt zu gewalttätigen Ausbrüchen und Übergriffen auf ihre Mitmenschen.

Insgesamt zeigten die Befunde dieser Studie die wachsende Notwendigkeit, innerhalb militärischer Organisationen tiefgreifende Veränderungen vorzunehmen. So können Soldaten zum Beispiel schon bei der Einstellung Entspannungstechniken erlernen, um Selbstkontrolle zu üben und negative Gedanken zu verdrängen. Dabei kann Hypnose eine wichtige Rolle spielen, da sie zu tiefer Entspannung führt und Stress mindern kann.

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