Artikel:

Beschwerden während der Menstruation – Was hilft und was können Sie tun?

Hintergrundbild Urheber:
621358_web_R_K_by_Benjamin-Thorn_pixelio.de_
Mai 13, 2013
PreetzRedakteur

Die meisten Frauen kennen das Problem: einmal im Monat verursacht die Menstruation vielerlei Beschwerden und lästige Schmerzen. Das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, sorgt dafür, dass oftmals auch schon vor der eigentlichen Blutung die Symptome beginnen, z.B. ein Ziehen im Unterleib. Auslöser für diese Leiden sind so genannte Prostaglandine, eine Art von Gewebshormonen, die u.a. Entzündungen auslösen, Blutgefäße verengen lassen und die Blutgerinnung verstärken. Sie bewirken außerdem das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur, was dazu führt, dass die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird – die eigentliche Regelblutung.

Begleiterscheinungen der Menstruation

Dieser Prozess wird von verschiedenen Symptomen begleitet: Schmerzen im Unterleib und im Rücken, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, Reizbarkeit und Nervosität, Stimmungsschwankungen sowie Kreislaufprobleme oder auch Hautveränderungen wie z.B. Pickel. Besonders starke Regelschmerzen verbunden mit Krämpfen, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit und sogar Erbrechen, Blähungen und Durchfall oder Verstopfung werden Dysmennorrhoe genannt. Dazu gehört auch das Schmerzen und Spannen der Brüste, genauer der Milchdrüsen. All diese Beschwerden, die die Menstruation begleiten, beeinträchtigen manche Frauen so sehr, dass sie sogar krankgeschrieben werden müssen.

Trotz alledem darf nicht vergessen werden, dass die Natur den Prozess der Menstruation als eine äußerst wichtige Funktion eingerichtet hat. Ohne sie wäre auch die Fortpflanzung nicht denkbar. Außerdem gehört sie zum Frausein dazu, denn wer war nicht auch ein wenig stolz auf die erste Regel, die ein Mädchen biologisch in den Status einer Frau hebt?

Um aber den Strapazen der Menstruation entgegen zu wirken und sie zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jede Frau anwenden kann.

Was sollte während der Menstruation vermieden werden?

Ein Grund für starke Krämpfe kann Magnesiummangel sein. Durch eine ausgewogene Ernährung (oder auch Nahrungsergänzungsmittel) kann dieser Mangel ausgeglichen werden. Besonders Vollkornprodukte (z.B. Weizenkeim, Naturreis und Haferflocken), Nüsse (z.B. Wal- und Erdnüsse) und Hülsenfrüchte (z.B. Kichererbsen und Sojabohnen) enthalten Magnesium, die die Reserven wieder auffüllen können. Aber auch Kakao, Mandeln, grünes Gemüse sind gute Lieferanten des Minerals.

Weitere Beschwerden und auch Krankheiten während der Menstruation treten durch Übersäuerung des Körpers auf. Vor allem durch Nikotin, Koffein, Zucker und Medikamente in Verbindung mit Stress kann eine solche Übersäuerung entstehen. Dem kann durch basische Lebensmittel wie z.B. ungesüßte Säfte, Wurzel- und Blattgemüse, Salate und Sprossen, Knoblauch und Cayennepfeffer entgegengewirkt werden.

Tierische Lebensmittel wie Fleisch und Wurst, Milchprodukte und Eier, sollten eher gemieden werden, da sie Arachidonsäure liefern (woraus auch die Prostaglandine bestehen), sowie Schmerzen und Entzündungen fördern. Nahrungsmittel hingegen, die ungesättigte Omega-3-Säuren enthalten, decken den Fettbedarf des Körpers und können einen Ausgleich zu tierischen Fetten bieten. Gerade hochwertige und naturbelassene Öle z.B. aus Leinsamen, Hanf oder Walnüssen sind dafür geeignet.

Was hilft gegen die Schmerzen der Menstruation?

Bei Krämpfen und Verkrampfungen während der Menstruation hilft Wärme zuverlässig, denn sie lockert und löst Verspannungen und entkrampft den Unterleib und auch den Rücken. Dafür empfehlen sich Wärmflasche, Kirschkernkissen und Entspannungsbäder. Ebenfalls kann eine kleine Massage Wunder bewirken. Mit natürlichen Aromaölen, die entkrampfen und entspannend wirken, wie aus Anis, Fenchel, Jasmin, Lavendel, Lorbeer, Mandarine, Melisse, Muskatellersalbei und Ylang Ylang, werden nicht nur die Unterleibsschmerzen bekämpft. Auch ein paar Tropfen ins Badewasser oder eine Duftlampe entspannen den Körper und fördern das Wohlbefinden.

Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Selbsthypnose oder Yoga helfen, Körper und Geist zu beruhigen und zu entlasten. Es ist auch ratsam sich auszuruhen und extreme Anstrengungen sowie Stress zu meiden. Mit Autogenem Training und Selbsthypnose können Sie nicht nur Körper und Geist entspannen. Sie können auch direkt alle körperlichen Prozesse positiv beeinflussen, die Regelschmerzen vermindern und Ihr Wohlbefinden steigern. Auch Bewegung hilft, so lange sie angenehm ist und keine zusätzliche Belastung darstellt! Alle Sportarten, die die Beckenmuskulatur gut durchbluten, sind der Menstruation förderlich, weil so der Prozess des Abtragens in der Gebärmutter beschleunigt wird. Dazu gehören u.a. Radfahren oder Nordic Walking.

Grundsätzlich sollten Sie Dinge unternehmen, die Ihnen Freude bereiten und die für das allgemeine Wohlbefinden förderlich sind. Gut ist, was gut tut! Manche Frauen lesen oder machen Spaziergänge, hören gute Musik oder gehen ins Kino.

Abwarten und Tee trinken lautet die Devise! Viele Frauen schwören auf natürliche Heilmittel, dazu gehören auch verschiedene Kräuter, die als heißer Aufguss der Linderung dienlich sind. Für die jeweiligen Beschwerden während der Menstruation gibt es auch bestimmte Pflanzen, die Abhilfe schaffen:

  • Mönchspfeffer hilft wirksam bei PMS und Mastodynie.
  • Salbei regt bei schwacher Menstruation den Blutfluss an, sollte allerdings in der Frühphase einer Schwangerschaft besser gemieden werden.
  • Schafgarbe kann bei starker Blutung lindernd wirken.
  • Mönchspfeffer und Nachtkerze regulierenden Hormonhaushalt von Östrogen und Gestagen.
  • krampflösend sind Kamille, Gänsefingerkraut oder Salbei.
  • Vorsicht bei Johanniskraut, denn es kann die Wirksamkeit hormoneller Verhütungsmittel wie die der Pille mindern – jedoch wird es gern eingesetzt wegen seiner schmerz- und blutstillenden, entzündungshemmenden und stimmungsaufhellenden Wirkung.
  • Brennnessel und Hirtentäschel bekämpfen den Eisenmangel, indem sie die Blutbildung unterstützen.

Weitere Möglichkeiten zur Linderung der Beschwerden während der Menstruation bieten Akupunktur und Akupressur. Aber auch leichte Schmerzmittel oder pflanzliche Präparate bzw. homöopathische Mittel helfen, die Schmerzen und Beschwerden unter Kontrolle zu bringen. Auch die Anti-Baby-Pille kann sich positiv auf Beschwerden während der Menstruation auswirken, wenn sie das chemisch hergestellte Hormon Gestagen namens Chlormadinonacetat (CMA) beinhaltet. Für Frauen mit Kinderwunsch hingegen stellt dies keine denkbare Methode dar.

Wann sollten Sie einen Arzt konsultieren?

Wenn Selbsthilfemaßnahmen währende der Menstruation nicht genügen und die Beschwerden ein außergewöhnlich starkes Maß annehmen, ist es empfehlenswert einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann abklären, ob organische Ursachen vorliegen und einschätzen, ob eine zusätzliche Behandlung notwendig ist.

Über diesen Artikel

AUSGEZEICHNET.ORG