Artikel:

Schlafmangel kann Gesundheitsprobleme zur Folge haben

Hintergrundbild Urheber:
webverkleinert-©-oksun70-Fotolia
Juli 10, 2014
PreetzRedakteur

Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Schlafmangel und einem erhöhtem Risiko für Übergewicht, Diabetes und anderen schwer reversiblen Gesundheitsproblemen gibt. Dieser Zusammenhang ist durch mehrere Studien eindeutig belegt und unter Medizinern unbestritten. Allerdings war es bisher nicht bewiesen, wie genau Schlafmangel diese Probleme verursacht. Doch seit Oktober 2012 scheint es neue Erkenntnisse zu geben.

Fettzellen reagieren auf Insulin

Der US-Forscher Matthew Brady und einige Kollegen von der Universität Chicago haben in einer kleinen Studie entdeckt, dass Fettzellen bei Schlafmangel ihre Fähigkeit verlieren, auf das Energie-Hormon Insulin zu reagieren. Da Insulin den menschlichen Energiehaushalt steuert, sollten Fettzellen zu jeder Zeit in der Lage sein, auf dieses zu reagieren.
In der Studie mussten sechs junge, gesunde und normalgewichtige Frauen und ein Mann zwei Versuchsabschnitte durchlaufen. Im ersten Abschnitt schliefen die Teilnehmer vier Nächte lang jeweils 8,5 Stunden. Im Anschluss daran entnahmen die Forscher den Teilnehmern Blut, um Informationen über die Insulin-Verarbeitung im Körper zu gewinnen. Zusätzlich zum Blut wurden kleine Mengen Fettgewebe aus dem Bauch entnommen, um die Empfindlichkeit von Fettzellen gegenüber Insulin zu untersuchen. Im zweiten Abschnitt wurde der Ablauf wiederholt, allerdings durften die Teilnehmer diesmal nur 4,5 Stunden schlafen.
Die Auswertung der Untersuchung ergab, dass die Körper der Probanden nach den vier Nächten mit Schlafmangel nicht nur um 16% weniger gut auf Insulin reagierten, sondern auch, dass die Empfindlichkeit der entnommenen Fettzellen gegenüber Insulin sogar um 30% sank. Die Forscher erklärten, dass diese Ergebnisse erstmals einen biochemischen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und der Regulierung von Fett und Zucker im menschlichen Körper deutlich machen. Außerdem gaben sie auch zu Bedenken, dass die erhaltenen Werte denen von Übergewichtigen und Diabetikern entsprechen.

Fettzellen sind auch lebenswichtig

Matthew Brady weist aber auch ausdrücklich darauf hin, dass Fettzellen nicht nur schädlich sind sondern eben auch lebenswichtig, weil sie beim Speichern Fettmoleküle aus dem Körperkreislauf abziehen, bevor diese andere Gewebearten schädigen. So können beispielsweise Störungen auftreten, wenn Fettgewebe nicht effektiv auf Insulin reagiert, die zu Übergewicht, Diabetes und anderen Erkrankungen führen.

Über diesen Artikel

AUSGEZEICHNET.ORG