Der Schlaf hat eine wichtige Funktion für die Gedächtnisbildung, denn es werden die Eindrücke des Tages im Arbeitsspeicher des Gehirns (Hippocampus) zwischengelagert und in das Langzeitgedächtnis übertragen. Diese so genannte Konsolidierung erfolgt während der Tiefschlafphasen.
Schlafstörungen haben nicht nur negative Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf das Gefühlsleben und die geistige Leistungsfähigkeit. Die zunehmende Vergesslichkeit im Alter beispielsweise ist sowohl auf Abbauprozesse im Gehirn zurückzuführen als auch auf Störungen des Tiefschlafs, in dem Gedächtnisinhalte konsolidiert werden. Dies wies jetzt ein Forscherteam in einer Studie1nach, über die im Deutschen Ärzteblatt berichtet wurde.2
In der Studie der Forscher aus der Universität von Kalifornien in Berkeley mussten sich 19 Senioren und 18 junge Menschen am Abend Wortpaare merken. Im 1. Erinnerungstest nach einer halben Stunde schnitten erwartungsgemäß die etwa 20 jährigen jungen Probanden besser ab. Der zweite Test wurde am nächsten Morgen wiederholt, nachdem alle Versuchspersonen eine Nacht im Schlaflabor verbracht haben. Die jungen Probanden waren jetzt sogar zu 55 % besser als die älteren.
Für die verminderten Gedächtnisleistungen ließen sich zwei Ursachen nachweisen, die sozusagen die Hardware und die Software des Gehirns betrafen. Je ausgeprägte der Abbau im Gehirn war, desto schlechter waren die Ergebnisse im Gedächtnistest. Auf der anderen Seite erzielten die Probanden umso weniger Punkte, je schlechter sie geschlafen hatten.
Die Verbesserung des Schlafes wirkt sich positiv auf Körper, Geist und Seele und auf die allgemeine Lebensqualität aus. Schlafstörungen lassen sich in vielen Fällen nicht nur mittels einfacher Methoden vermindern.
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1 Nature Neuroscience, 2013; doi: 10.1038/nn.3324
2 http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/53209/Wie-Schlafstoerungen-im-Alter-die-Vergesslichkeit-foerdern, eingesehen am 29.01.2013, 11:06Uhr