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Work-Life-Balance

Februar 18, 2013
PreetzRedakteur

Der BegriffWork-Life-Balance setzt sich aus den Worten ‚work‘ (englisch für „Arbeit“), ‚life‘(englisch für „Leben“) und ‚balance‘ (englisch für „Gleichgewicht“) zusammen. Damit wird ein Zustand beschrieben, ein Gleichgewicht zwischen den zwei großen Lebensbereichen Arbeit und Privatleben zu schaffen. Die Bereiche sollen sich nicht behindern, sondern bestmöglich unterstützen.

Meist wird in der Work-Life-Balance ein Gegensatz gesehen, der nur schwer in Einklang zu bringen ist. Die Begrifflichkeit „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ wird oftmals synonym gebraucht, obwohl dies eher die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beschreibt. Work-Life-Balance ist aber eine Frage der persönlichen Organisation und Verteilung von Prioritäten. Ziel ist das optimale Ausnutzen der Ressourcen wie Zeit, Geld sowie physische, psychologische, emotionale und soziale Eigenschaften

Work-Life-Balance-Maßnahmen

1. Aufgaben im Unternehmen

Heute wird es immer mehr als Aufgabe der Arbeitgeber gesehen, Möglichkeiten für die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu schaffen. Durch betriebliche Gesundheitsförderung und familienfreundliche Arbeitsorganisation sollen angenehme Beschäftigungsbedingungen geschaffen und so Engagement und Leistungsfähigkeit erhöht werden. Viele Mitarbeiter sind in kritischen Situationen bereit, Höchstleistungen zu erbringen. Wenn der Druck jedoch nie nachlässt und zur dauernden Belastung wird, leidet die Motivation darunter.

Möglichkeiten zur Verbesserung der Work-Life-Balance im Unternehmen liegen vor allem im Bereich der Arbeitszeitgestaltung und der Arbeitsorganisation. Auch die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen spielt eine wichtige Rolle. Weniger Ausfälle durch Mitarbeiterfluktuation, Krankheit und andere gesundheitsbedingter Fehlzeiten sind die Folge.

2. Individuelle Aufgaben

Wie die individuelle Work-Life-Balance aussieht, ist im Wesentlichen von den persönlichen Zielen und der eigenen Auffassung von Glück und Erfolg abhängig. Nur der ist wirklich erfolgreich, der neben seinem beruflichen Vorankommen auch Zeit für Familie, Freunde und Hobbys hat. Wer Kinder hat, möchte auch Zeit mit ihnen verbringen. Wer Angehörige pflegt, muss das mit dem beruflichen Alltag vereinbaren können.

 3. Von Work-Life-Balance zur Work-Work-Balance

Wenn man ständig nur von Geschäftstermin zur Kita hetzt, um die Kinder abzuholen, und zwischendurch einen Fitnesskurs besucht, weil man ja dringend etwas für die Gesundheit tun muss, fühlt man sich durchgehend gestresst. Von Work-Life-Balance kann man dann nicht mehr sprechen.

Sinnvoller ist dann die Bezeichnung „Work-Work-Balance“. Der eine Job ist der Beruf, der andere besteht aus den Verpflichtungen, die man durch Freunde, Familie und die Anmeldung in Sportclubs eingegangen ist.

Hinzu kommt, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwinden. Freunde werden zu Kollegen und Kollegen werden zu Freunden. Dazu gehört auch der Wunsch, sich im Büro selbst zu verwirklichen. Wenn man mit Freude hinter seiner Arbeit, seinen Erfolgen steht, ist es dann überhaupt noch Arbeit? Und was bringt es überhaupt, um 17 Uhr den Stift fallen zu lassen und den Computer herunterzufahren, wenn man eigentlich gerade eine gute Idee hat oder nur noch eine halbe Stunde bräuchte, bis das Projekt abgeschlossen ist?

Viele Mitarbeiter akzeptieren es, auch außerhalb der Bürozeiten erreichbar zu sein, wenn sie im Gegenzug ihre Arbeit flexibel gestalten und auch mal von zu Hause aus erledigen können.

In einer Studie wurden im Rahmen einer Umfrage von Universum Communications1 20.000 Studierende gefragt, welche drei Karriereziele für sie besonders wichtig seien. Vereinbarkeit von Arbeit und Leben war die häufigste Antwort. Damit wird deutlich, dass Unternehmen nicht mehr auskommen können, ohne entsprechende Work-Life-Balance-Maßnahmen zu schaffen.

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Bedeutung der Work-Life-Balance

Das Konzept der Work-Life-Balance geht heute über die bloße Vereinbarkeit von Beruf und Familie hinaus, da viele Menschen sowohl im Beruf als auch im Privatleben unter Stress stehen. Dadurch steigt die Gefahr, ein Burnout zu erleiden. Stress im Familienleben wirkt sich auch auf die Konzentration am Arbeitsplatz aus, Depressionen, Druck und Mobbing am Arbeitsplatz belastet die Mitarbeiter auch noch am Abend zu Hause.

Wichtig ist es deshalb, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, um psychische Erkrankungen zu vermeiden. Laut einer Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) kam jeder zehnte Fehltag 2010 durch psychische Probleme zustande. Die Betriebskrankenkassen haben die Kosten für diese Fehlzeiten auf 6,3 Milliarden Euro geschätzt.2

Regelmäßige sportliche Aktivitäten oder Kurse zu Zeit- und Selbstmanagement können helfen, den eigenen Tagesablauf zu optimieren und die zur Verfügung stehende Zeit optimal zu nutzen. Bei persönlichen Konflikten hilft es, rechtzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Mit dem Autogenen Training und der Selbsthypnose können Sie in kritischen Situationen den Stress für sich abschalten und einen Entspannungszustand herstellen, der Sie darin unterstützt, einen kühlen Kopf zu bewahren.

 

1 Universum Student Survey 2010: http://gecd.mit.edu/sites/default/files/universum10.pdf

2 http://www.wido.de/meldungakt+M5f77dd480f8.html

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