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Wann Hypnose nicht angewendet werden sollte

Dezember 28, 2009
PreetzRedakteur

Wir haben schon viel über Anwendungsbereiche der Hypnose gesprochen.(z.b.: hier oder hier) Es ist deutlich geworden, dass nicht nur kranke Menschen, sondern auch gesunde Menschen, Sportler, Künstler, Führungskräfte von den Möglichkeiten der Hypnose profitieren können.

An dieser Stelle soll auf die Frage eingegangen werden, wann Hypnose NICHT angewendet werden sollte (Kontraindikationen).

Medizinische Gründe

Die wichtigste Kontraindikation besteht bei kranken Menschen, mit ungeklärter medizinischer Diagnose. Da man mit Hilfe der Hypnose das Befinden eines Menschen verbessern und auch Schmerzen lindern kann, besteht die Gefahr, dass eine  ernsthafte organische Erkrankung nicht oder zu spät erkannt wird. Die ärztliche Untersuchung sollte bei medizinischen Problemen immer vor einer Hypnosebehandlung erfolgen.

Bei psychiatrischen Diagnosen (z. B. Psychose, manisch-depressive Erkrankung) wird man  generell von einer Hypnose absehen. Allerdings gibt es auch Ansätze, Psychosen mit Hypnose zu behandeln bzw. mitzubehandeln. Bei diesen Erkrankungen steht die medikamentöse Behandlung jedoch absolut im Vordergrund. Wenn, dann wird Psychotherapie eher  als Begleitmaßnahme eingesetzt.

Starke Einschränkungen der Intelligenz oder der Konzentrationsfähigkeit gelten ebenfalls als ungünstige Voraussetzungen für eine Hypnose, so dass man hier in aller Regel von der Hypnose als Behandlungsform Abstand nehmen wird.

Charakterliche Gründe

Neben medizinischen Aspekten gibt es auch persönlichkeitsbezogene Aspekte, die betrachtet werden sollten.

Hypnosetherapie setzt ein hohes Maß an Kooperation voraus. Menschen, die gesund gemacht werden wollen, ohne dazu beizutragen, werden auch mit der Hypnose kein Erfolg haben und sollten von einer Hypnosetherapie Abstand nehmen.

Ein Mensch, der gewohnheitsmäßig gegen alles opponiert oder der es sich und anderen beweisen will, dass Hypnose bei ihm nicht wirkt und dass er ein hoffnungsloser Fall ist, wird wahrscheinlich Recht behalten.Auch chronische Skeptiker und Neinsager sollten sich eher nach anderen Behandlungsmethoden umsehen.

Hypnose setzt auch voraus, sich auf einen anderen Menschen (den Therapeuten) und auf den therapeutischen Prozess einzulassen.

Extrem kontrollierende Menschen haben es oft schwer, loszulassen und anderen zu vertrauen. Da hochwirksame Methoden wie die analytische Hypnosetherapie darauf abzielen, Veränderungen in wenigen Sitzungen zu erreichen, könnte es notwendig sein, die Fähigkeit zu vertrauen und sich einzulassen zunächst in anderen Therapien zu stärken.

Ansonsten können prinzipiell alle Menschen, die selbst zu Ihrer Gesundheit beitragen wollen, die bereit sind, sich zu öffnen und einzulassen, von der Hypnosetherapie profitieren.

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