Autogenes Training ist eine Entspannungstechnik, durch die ein Mensch mit Hilfe von Autosuggestion eine innere Entspannung erreichen kann. Das Ziel dieser Entspannung sind innere Ruhe, Beeinflussung der Körperfunktionen und des Unterbewusstseins. Hierdurch können zum Beispiel die Gedächtnisleitung und die Leistungsfähigkeit gesteigert sowie Beschwerden und Erkrankungen gelindert werden. Das Autogene Training hat sich seit fast 100 Jahren in allen Bereichen der Medizin bewährt.
Während der Autosuggestion begibt sich die Person in einen Zustand, den man als eine Mischung aus Meditation und Selbsthypnose beschreiben kann. In diesem hypnotischen Zustand wird ein bestimmter positiver Gedanke mehrfach formelhaft wiederholt. Dadurch können das Unterbewusstsein und auch körperliche Heilungsvorgänge positiv beeinflusst werden. Durch eine geistige Visualisierung in Kombination mit Entspannungstechniken kann die Wirksamkeit dieser Methode noch verstärkt werden. Je häufiger dieser Vorgang wiederholt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Autosuggestion nachhaltig funktioniert.
Es empfiehlt sich Autogenes Training durch Anleitung eines Übungsleiters zu erlernen. Der Vorteil eines geleiteten Autogenen Trainings ist, dass man sich besser auf die Übung einlassen kann und nicht darüber nachdenken muss, ob man die Übung korrekt ausführt oder welcher Schritt als nächstes folgt. Nach einiger Zeit verinnerlicht sich der Ablauf und die Übung kann allein und ohne professionelle Anleitung durchgeführt werden. Alternativ kann das Autogene Training aber auch durch das Selbststudium mit Büchern und CDs erlernt werden, was normalerweise aber etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Autogenes Training kann in verschiedenen Übungshaltungen durchgeführt werden. Dabei empfehlen sich unterschiedliche Sitzhaltungen auf einem Stuhl z.B. mit oder ohne Armlehnen, mit Armlehnen und Kopfauflage, die Droschkenkutscherhaltung (leicht nach vorn gebeugt, die Arme auf den Oberschenkeln abgelegt), die Schreibtischhaltung (die Arme auf einem Tisch abgelegt), oder die Liegeposition auf dem Rücken. Wichtig ist aber, dass die Haltung möglichst bequem ist und der Übende nicht durch einen unnötigen Wechsel der Position gestört wird.
Auch die räumliche Ausstattung und Übungsumgebung nehmen eine wichtige Rolle beim Üben ein. Das Zimmer kann leicht abgedunkelt werden und es sollten möglichst wenige Geräusche hörbar sein. Anfangs ist es für die Übenden leichter sich zu konzentrieren, wenn sie die Augen schließen. Erfahreneren gelingt dies aber auch mit geöffneten Augen.
Auch wenn Autogenes Training eine sehr hilfreiche Entspannungstechnik ist, gibt es natürlich auch eine Vielzahl von ernsten Krankheiten, bei denen es nicht empfohlen wird, Entspannungsübungen durchzuführen. Zu diesen gehören u.a. schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie, schwere Depressionen und Zwangsstörungen sowie Wahnvorstellungen und Neigung zu Hypochondrie.