Schlafmittel führen nicht wie erwünscht zu einem erholsameren Schlaf. Sie verhindern oft nur das Wachliegen. Die wohl beste nichtmedikamentöse Methode gegen Schlafstörungen ist die Hypnose bzw. die Selbsthypnose. Sie hat sich bereits für viele Tausende gequälte „Wachlieger“ bewährt. Eine Studie zeigt nun, wie einfach und wirksam ein paar einfache Suggestionen sind, die auch Sie sich geben könnten, um besser, tiefer und erholsamer zu schlafen.
Sie haben sicher schon einmal davon gehört, dass unser Schlaf in mehrere Phasen unterteilt ist. Die bekannteste dieser Phasen ist der sogenannte REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Im REM-Schlaf träumen Sie so intensiv, dass sich Ihr Gehirn nahezu im Wachzustand befindet. Unsere Nervenbahnen sind währenddessen jedoch blockiert, was zu einer vorübergehenden Lähmung des Körpers führt. Lediglich unsere Augen bewegen sich schnell hin und her, was dieser Phase ihren Namen gibt. Während des Träumens lässt unser Gehirn die Ereignisse des Tages Revue passieren, was zu einer erhöhten Gehirnaktivität führt.
Im Gegensatz zum REM-Schlaf wird die Tiefschlafphase als eine sehr gleichmäßige Wellenbewegung der elektrischen Aktivität im Gehirn aufgezeigt. Dieses Energiegleichgewicht spielt eine kritische Rolle für die körpereigenen Heilungskräfte: Er erhöht die Gehirn-Plastizität, stärkt das Immunsystem, erhöht die Gedächtnisleistung und sorgt im Allgemeinen für mehr Wohlbefinden. Die erholsamste Phase unseres Schlafes macht im Idealfall aber nur 20 Prozent unserer Nachtruhe aus. Darüber hinaus verkürzt sich der Tiefschlaf mit zunehmenden Alter. Effektive Heilmittel sind selten oder bergen ein hohes Risiko an Nebenwirkungen.
Wissenschaftler an der Universität Freiburg fanden nun heraus, dass sich mit Hypnose die Tiefschlafphase um 80 Prozent erhöhen lässt – und zwar nebenwirkungsfrei.
Für eine Studie lies das Departement für Psychologie der Universität Freiburg 70 junge Frauen im Schlaflabor der Universität Zürich einen 90-minütigen Mittagsschlaf halten. Ein Teil der Frauen hörte vorher einen kurzen Hypnosetext.
Nachdem ein Teil der Probandinnen den Text mit der Suggestion “tiefer schlafen” gehört hatte, erhöhte sich die Tiefschlaf-Zeit um 81 Prozent. Darüber hinaus verkürzte sich die Einschlafphase um 67 Prozent. Nicht nur hatten die Probandinnen also eine deutlich längere, erholsamere Tiefschlafphase, sondern sie hatten auch weniger Probleme einzuschlafen.
Erholsamer Schlaf ist entscheidend für unsere körperliche und geistige Regeneration. Fühlt man sich krank oder hat einen langen, anstrengenden Arbeitstag hinter sich, wünscht man sich oft nichts weiter, als gut und tief zu schlafen – ein Ziel, dass man eigentlich nicht über den eigenen Willen beeinflussen kann.
Hypnose ist eine Methode, mit der sich körpereigene Prozesse beeinflussen lassen, die sich sonst dem Bewusstsein entziehen. Dieses Ergebnis bestätigt einmal mehr, was Hypnosetherapeuten und deren Patienten bereits seit vielen Jahrzehnten wissen: Mit Hypnose lassen sich Schlafstörungen erfolgreich und ohne Nebenwirkungen behandeln. Für Männer erwarten die Forscher übrigens die gleichen positiven Effekte.
Quelle: Maren J. Cordi, Deepening Sleep by Hypnotic Suggestion, in: Sleep (Vol 37, Issue 06), letzter Zugriff am 17.06.2014 8:15 Uhr (http://dx.doi.org/10.5665/sleep.3778).