Eine Studie der Technischen Universität Dresden (Burnout-Studie TU-Dresden) untersucht aktuell, welche individuellen Merkmale (wie biologische Marker oder Persönlichkeitsfaktoren) und Arbeitssituationen zur Entwicklung von Burnout beitragen und wie die verschiedenen Merkmale miteinander interagieren.
Die Studie wird von der Abteilung für Biopsychologie und der Klinik für Psychologie und Psychotherapie der Technischen Universität Dresden unter der Leitung von Professor Dr. Clemens Kirschbaum durchgeführt. Die Studie untersucht die Prävalenz des
Burnout-Syndroms im gesamten deutschsprachigen Raum sowie biologische, psychologische und umweltbedingte Faktoren, die zu seiner Entstehung beitragen.
Jeder, der schon einmal in einem anspruchsvollen Job gearbeitet hat, wird den Begriff "Burnout" kennen. Dieses Phänomen wurde erstmals in den 1970er-Jahren beschrieben und ist in den letzten Jahren immer bekannter geworden, da immer mehr Menschen mit arbeitsbedingtem Stress zu kämpfen haben.
Burnout ist durch ein Gefühl der Erschöpfung, des Zynismus und der Loslösung von der Arbeit gekennzeichnet und kann schwerwiegende Folgen für die psychische und physische Gesundheit haben. In schweren Fällen kann es zu Depressionen, Angstzuständen und sogar Selbstmordgedanken führen.
Obwohl Burnout oft als ein Problem angesehen wird, das nur Menschen in Berufen mit hohem Arbeitsdruck betrifft, kann es tatsächlich in jeder Art von Arbeitsumgebung auftreten. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Burnout nicht einfach nur ein Fall von Müdigkeit oder Stress ist - es ist eine ernsthafte Erkrankung, die behandelt werden muss.
Wenn du glaubst, dass du an Burnout leidest, ist es wichtig, mit einem Arzt oder Berater zu sprechen, der dir helfen kann, die Ursachen zu erkennen und einen Plan zur Genesung zu entwickeln. Mit der richtigen Unterstützung ist es möglich, Burnout zu überwinden und dein Leben zurückzuerobern.
Was sind die Symptome von Burnout?
Du weißt, dass du von einem Burnout betroffen bist, wenn du einfach nicht mehr die Energie aufbringen kannst, etwas zu tun. Deine einstigen Leidenschaften scheinen langweilig und uninteressant zu sein. Du bist ständig erschöpft, kommst aber nie richtig zum Schlafen. Dein Appetit kann sich verändern und du nimmst ab oder zu.
Vielleicht bist du leicht reizbar und reagierst empfindlich auf deine Mitmenschen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass es keinen Sinn ergibt, es weiter zu versuchen, weil nichts zu funktionieren scheint.
Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Stress?
Du wirst vielleicht überrascht sein, dass es einen großen Unterschied zwischen Stress und Burnout gibt. Stress ist das Gefühl, unter zu viel Druck oder Belastung zu stehen. Er kann von der Arbeit, der Familie, den Beziehungen oder einem anderen Lebensbereich herrühren.
Er kann zwar unangenehm sein, aber Stress ist in der Regel beherrschbar und geht eines Tages wieder weg.
Laut dem National Institute for Occupational Safety and Health (Nationales Institut für Arbeitssicherheit und Gesundheit) ist Burnout "ein Zustand körperlicher, emotionaler oder geistiger Erschöpfung, der auch mit einem Gefühl verminderter Leistungsfähigkeit und dem Verlust der persönlichen Identität einhergeht".
Burnout kann auftreten, wenn jemand das Gefühl hat, den Anforderungen seiner Arbeit nicht gewachsen zu sein. Das kann verschiedene Gründe haben, z. B. lange Arbeitszeiten, ein hohes Maß an Verantwortung oder das Gefühl, dass es kaum Aufstiegsmöglichkeiten gibt.
Burnout kann auch durch einen Mangel an Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kollegen verursacht werden. Außerdem sind Menschen, die unter chronischem Stress leiden oder Schwierigkeiten haben, ihre Zeit effektiv zu verwalten, anfälliger für Burnout. Unkontrolliert kann Burnout zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Angstzuständen, Depressionen und Herzkrankheiten führen.
Nach Angaben der renommierten Mayo Clinic
(https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/adult-health/in-depth/burnout/art-20046642) wird Burnout durch "chronischen Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich bewältigt wurde",
verursacht. Dies kann auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein, z. B. unrealistische Erwartungen an die Arbeit, mangelnde Kontrolle über arbeitsbezogene Entscheidungen und fehlende Unterstützung durch Kollegen oder Vorgesetzte.
Um Burnout vorzubeugen, ist es wichtig, diese potenziellen Risikofaktoren zu erkennen und Änderungen vorzunehmen, um den Stress zu reduzieren. Dazu kann es gehören, sich realistische Ziele zu setzen, Aufgaben zu delegieren und regelmäßig Pausen einzulegen.
Es gibt keine Pauschallösung, aber es gibt einige Schritte, die zu einer Entlastung führen können. Zunächst ist es wichtig, die Anzeichen von Burnout zu erkennen. Dazu kann gehören, dass du dich ständig überfordert, erschöpft oder von der Arbeit abgekoppelt fühlst.
Wenn du diese Symptome bei dir feststellst, ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten und deine Prioritäten neu zu überdenken. Nimmst du dir zu viel vor? Sagst du "ja", wenn du eigentlich "nein" sagen solltest? Die Quelle deines Stresses zu identifizieren, ist der erste Schritt, um eine Lösung zu finden.
Wenn du die Ursache deines Stresses erkannt hast, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, sie zu beseitigen. Wenn du dir zu viel vornimmst, solltest du lernen, zu delegieren oder öfter "Nein" zu sagen. Wenn du dich von deiner Arbeit abgekoppelt fühlst, finde Wege, dich mit deinen Leidenschaften oder Werten zu verbinden. Und wenn du dich von den Anforderungen des Alltags überfordert fühlst, nimm dir Zeit für deine Selbstfürsorge. Das kann alles sein, von Bewegung und Entspannungstechniken bis hin zu ein paar Minuten am Tag, in denen du dich von der Technik trennst und dich auf deinen Atem konzentrierst.
Auch wenn es oft heißt, dass "niemand gegen Burnout immun ist", gibt es bestimmte Personengruppen, die stärker gefährdet sind als andere. So sind zum Beispiel Menschen, die in stressigen Berufen oder Umgebungen arbeiten, eher von Burnout betroffen.
Dazu gehören Rettungskräfte, medizinische Fachkräfte und alle, die lange arbeiten oder in einem anspruchsvollen Bereich tätig sind. Außerdem sind Menschen, die generell viel zu tun haben - wie junge Eltern oder Betreuer - ebenfalls anfälliger für Burnout. Und schließlich sind auch diejenigen, die Schwierigkeiten haben, "nein" zu sagen oder Grenzen zu setzen, einem erhöhten Burnout-Risiko ausgesetzt.
Jeder kann also irgendwann in seinem Leben ein Burnout erleben, aber es gibt bestimmte Gruppen von Menschen, die eher damit zu kämpfen haben.
Egal, ob wir einen Spaziergang um den Block machen oder uns einfach ein paar Minuten vom Schreibtisch entfernen - Pausen können helfen, Stress abzubauen und Burnout zu verhindern.
Danke, dass du den Artikel gelesen hast! Wir hoffen, du hast diesen Artikel hilfreich und informativ gefunden. Burnout ist ein wachsendes Problem, aber es ist nicht unüberwindbar. Wenn du die Anzeichen erkennst und etwas gegen die Ursache deines Stresses unternimmst, kannst du dich auf den Weg der Besserung machen. Und vergiss nicht: Wenn du jemals Hilfe oder Rat brauchst, ist unser Team für dich da. Nochmals vielen Dank fürs Lesen!
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Quelle: Burnout-Studie TU-Dresden
https://burnout-studie.psych.tu-dresden.de/node/10
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