Die historische Bestimmung dieses Phänomens geht auf die Arbeit von Iwan Pawlow (1902) zurück, einem russischen Physiologen, dessen Experimente mit Hunden, die als Reaktion auf eine Glocke speichelten, die Bedeutung objektiv definierten. Die Definition bei Wikipedia (Englisch, Anm. der Übers.) lautet: „Klassische Konditionierung bezieht sich auf ein Lernverfahren, bei dem ein biologisch starker Reiz (z.B. Nahrung) mit einem zuvor neutralen Reiz (z.B. einer Glocke) gepaart wird. Sie bezieht sich auch auf den Lernprozess, der sich aus dieser Paarung ergibt, durch den der neutrale Reiz eine Reaktion (z.B. Speichelfluss) hervorruft, die in der Regel derjenigen ähnlich ist, die durch den starken Reiz hervorgerufen wird. Diese grundlegenden Fakten, die viele Modifizierungen erfordern, wurden von Pawlow zunächst durch Experimente mit Hunden untersucht.“
Die Konditionierung ist ein grundlegendes Konzept in der Psychologie und ist eng mit dem Konzept des Lernens verbunden. In der operanten Konditionierung, die auch als instrumentelles Lernen bekannt ist, lernen wir, bestimmte Handlungen auszuführen, weil sie zu einem bestimmten Ergebnis führen.
Zum Beispiel können wir lernen, einen bestimmten Knopf zu drücken, weil wir wissen, dass er ein Licht anmacht. In der klassischen Konditionierung lernen wir hingegen, bestimmte Reaktionen auf Reize zu zeigen. Wir können etwa lernen, Angst zu empfinden, wenn wir ein bestimmtes Geräusch hören.
Konditionierung ist ein sehr mächtiges Konzept. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Konditionierung nicht immer rational ist und dass sie oft auch unbewusst abläuft. Viele unserer Verhaltensweisen sind auf Konditionierung zurückzuführen und wir sind uns oft nicht einmal bewusst, dass wir sie ausführen.
Wir sind konditioniert durch die Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, ob gut oder schlecht. (Zum Beispiel, auch Höhenangst kann durch eine Konditionierung entstehen. Hier ein Beispiel, zum Thema Höhenangst und Konditionierung)
Wir sind das Produkt der Konditionierung aus unseren Lebenserfahrungen.
Wir glauben das und verhalten uns so, wie wir dazu konditioniert wurden, etwas zu glauben und uns zu verhalten.
Wir können umkonditioniert werden. Positive Konditionierung kann uns unter anderem dabei unterstützen, unsere Angst zu überwinden (hier zum Artikel).
Es ist keine Überraschung für logisch denkende Menschen, dass wir von der Häufigkeit der Erfahrungen, die wir machen, konditioniert sind. Uns wurde beigebracht, das zu glauben, was wir glauben. Wir besitzen die Fähigkeiten, Werte und Einschränkungen, die wir im Laufe unseres Lebens gelernt haben.
Genetische Faktoren und vielleicht auch spirituelle Faktoren haben zwar einen direkten Einfluss auf die Konditionierung, aber Lebenserfahrungen sind für die Konditionierungen verantwortlich, die zu den meisten psychologischen Problemen führen. Im Wesentlichen lernen wir, uns gut zu fühlen, oder ängstlich, oder depressiv, oder Asthma oder das Reizdarmsyndrom zu haben. Außerdem lernen wir, ohne uns des Lernens (der Konditionierung) bewusst zu sein, das zu dem Zeitpunkt stattfindet, an dem es stattfindet.
Wir sind konditionierte Wesen. Unsere Überzeugungen, Werte und Verhaltensweisen sind die Folgen einer früheren Konditionierung. In diesem Moment sind wir, wer wir sind, und wir können nicht anders sein. Wir können uns vielleicht in mancher Hinsicht ändern, doch dies erfordert eine Rekonditionierung, und dies ist keine Frage des Willens oder der Willenskraft.
Der Beginn der Konditionierung liegt am Anfang des Lebens – wenn unsere Wahrnehmung beginnt. Belege dafür finden sich in Studien, in denen die intrauterinen Erfahrungen des Fötus nach der Geburt wiedergegeben werden, und auch in klinischen Berichten über Beispiele für offenkundiges „Lernen“, das nur im Mutterleib stattgefunden haben konnte.
Wenn all dies wahr ist, verbunden mit der Erkenntnis, dass sich unsere Konditionierung verändert, indem wir verschiedene Werte, Fähigkeiten und Kontexte lernen, folgt daraus, dass die Lösung der unerwünschten Folge einer Konditionierung am besten durch eine Rekonditionierung erreicht werden kann.
Das wesentliche Ziel ist es, Veränderungen durch Rekonditionierung zu erreichen. Im Yager-Code wird eine unerwünschte Konditionierung begrifflich so gefasst, dass sie durch einen „Teil“ des Geistes repräsentiert wird, während viele andere „Teile“ andere konditionierte Einflüsse darstellen.
Unsere Konditionierung beginnt, wenn unser Leben beginnt; sie bestimmt unser Verhalten und die Art und Weise, wie wir das Leben wahrnehmen. Die Folgen der Konditionierung haben eine Bedeutung, die weit über das hinausgeht, was bisher allgemein anerkannt ist, und wirken sich auf geistige, emotionale und körperliche Erfahrungen aus.
Wir wissen viele Dinge, auf die wir nicht achten. Wir wissen, wie man geht und wie man spricht; wir fahren Auto und tippen Wörter. Wir sagen, dass wir diese Fähigkeiten „können“; wir sagen, dass wir sie „erlernt“ haben. Sicherlich haben wir, als wir diese Fähigkeiten erlernten, ihnen zu dem Zeitpunkt Aufmerksamkeit – bewusste Aufmerksamkeit – geschenkt, aber jetzt achten wir nur auf das Ziel dessen, was wir tun, und nicht mehr auf unsere Handlung. Wir stehen einfach auf und gehen; wir vergessen die Handlung selbst, denn das Gehen ist zu einer konditionierten Reaktion geworden.
Wir lernen viele Dinge, ohne uns darüber bewusst zu sein, dass wir sie lernen, und wir sind konditioniert durch das, was wir lernen. Beispielsweise kann ein solches Lernen geschehen, wenn eine intensive Emotion die bewusste Wahrnehmung dessen, dass Lernen stattfindet, blockiert.
Ein von einem Hund gebissenes Kind ist sich darüber bewusst, dass es gebissen wird, aber es ist sich nicht darüber bewusst, dass es dabei lernt, sich vor Hunden zu fürchten, denn seine Aufmerksamkeit wird von Angst überflutet. Die Angst aus diesem Moment kann sofort verinnerlicht werden und ein Leben lang anhalten ... ein Beispiel dafür, inwiefern Emotionen eine Schlüsselrolle bei Konditionierungen spielen können.
Nur wenige Leute würden meine Behauptung bestreiten, dass Menschen konditionierte Wesen sind. Doch wie weit lässt sich diese Behauptung treiben? Könnte es eine Tatsache sein, dass wenn christliche Kinder und Erwachsene aus christlichen Familien stammen, und muslimische Kinder und Erwachsene aus muslimischen Familien, dies einfach eine Frage der Konditionierung ist?
Könnte es sein, dass eine Phobie das Produkt einer Konditionierung ist? Okay, wie wäre es dann mit Nägelkauen, Rauchen, Esssucht und die Gruppe der Zwangsstörungen? Und wenn wir noch tiefer graben, was ist mit dem Bereich der körperlichen Störungen? Wie sieht es mit Geschwüren, chronischer Hypertonie und Geburtsschwierigkeiten aus? Wir wissen, dass diese Krankheiten derzeit von Emotionen betroffen sind. Und wenn man so tief gräbt, dass es manchen schon zu weit geht, wie sieht es bei Migräne, Kolitis und Asthma aus? Könnten diese Beschwerden auch die Folgen von Konditionierungen sein?
Wenn solche Probleme tatsächlich psychogen sind, wenn sie tatsächlich die Folge von Konditionierungen sind, und ich glaube, dass dies möglich ist, dann ist das Potenzial für eine Heilung durch Rekonditionierung sehr groß.