Der Yager-Code ist eine Methode, bei der die überbewusste Intelligenz des Patienten zugänglich gemacht und genutzt wird. Diese Fähigkeiten werden in der Regel nicht bewusst erkannt, bieten aber dort mögliche Lösungen, wo bewusste Einschränkungen den Erfolg verhindern.
Unsere bewussten geistigen Fähigkeiten sind stark eingeschränkt; unsere überbewussten Fähigkeiten sind viel weniger begrenzt. Wir beginnen gerade erst, diese Fähigkeiten zu erforschen, und das Potenzial scheint fast grenzenlos.
Die folgenden Prinzipien bilden die Grundlagen. Diese Prinzipien beruhen auf der Annahme, dass unsere geistigen Prozesse in drei Bereichen stattfinden:
Dem Bewusstsein, einem unterbewussten Bereich und einem überbewussten Bereich, in dem außergewöhnliche Fähigkeiten liegen.
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In der Psychoanalyse wird der Patient ermutigt, die psychogene Geschichte mit Hilfe freier Assoziationen und anderen Techniken bewusst zu erforschen, mit dem Ziel, Erkenntnis über die Faktoren zu gewinnen, die das vorliegende Problem verursachen. Diese Erkenntnis wird vom Analytiker interpretiert, um zu einem neuen Verständnis zu gelangen, das dann vom Patienten integriert wird.
Yager-Code:
Im deutlichen Gegensatz dazu wird die bewusste Beteiligung am Therapieprozess minimiert; die Arbeit wird durch die überbewussten Fähigkeiten des Patienten geleistet (Zentrum). Einsicht (eine notwendige, aber unzureichende Komponente) ist das Ziel der Psychoanalyse; im Yager-Code wird die Analyse und die Interpretation von aufgedecktem Material vom Patienten durchgeführt, ohne Einbeziehung externer Meinung. Der Therapeut fungiert als Anleiter für den Prozess und ist nur gelegentlich am Inhalt der Arbeit beteiligt.
In diesem Ansatz zur Veränderung nutzt der Therapeut die durch den Trancezustand mögliche verbesserte Fähigkeit, Informationen abzurufen, um Lebenserfahrungen zu identifizieren, die zu dem aktuellen dysfunktionalen Verhalten geführt haben. Dann wertet der Therapeut normalerweise die erhaltenen Informationen aus und gestaltet sie neu, mit dem Ziel, die Dysfunktion zu beseitigen. Der Patient ist sich der Schritte des Prozesses bewusst, ist daran beteiligt und kann das, was aufgedeckt wurde, selbstständig bewerten und neu gestalten.
Yager-Code:
Zwei wesentliche Unterschiede sind zu erkennen. In der hypnotischen Altersregression gibt es keine Anerkennung von überbewussten Fähigkeiten und keine Anerkennung dessen, dass das Unterbewusstsein unterteilt ist. Bei der Anwendung des Yager-Code vermeidet der Therapeut eine mögliche störende Verzerrung durch die bewussten Meinungen des Patienten und erkennt eine höhere Zeiteffizienz.
Wie von LeCron (1965), Cheek (1994) und Ewin (2006) gelehrt, hat sich die Nutzung ideomotorischer Reaktionen, häufig in Form von Fingersignalen, zur Wahrnehmung von Kommunikationen aus dem Unterbewusstsein in sehr vielen Fällen und bei vielen verschiedenen Therapeuten bewährt. LeCron definierte die „Seven Keys“, Fragen, die spezifischer Natur waren, Fragen, die die Identifizierung der zugrunde liegenden Ursachen aktueller Probleme beschleunigten. Der Bereich des Unterbewusstseins wird typischerweise als etwas Einheitliches betrachtet, und Fragen werden innerhalb dieses Kontextes gestellt. Die Methode geht auch von Fähigkeiten des Unterbewusstseins aus, die über eine reine Speicherbank hinausgehen.
Yager-Code:
Ideomotorische Reaktionen können bei der Anwendung des Yager-Code als Mittel der Kommunikation vom überbewussten Bereich zum Therapeuten verwendet werden. Der Unterschied besteht darin, dass im Yager-Code der überbewusste Bereich des Patienten mit der analytischen Arbeit beschäftigt ist, während der Patient bewusst passiv ist, im Gegensatz zu einer Therapeuten-Patienten-Analyse auf einer bewussten Ebene.
Anbar (2008) beschrieb eine effiziente Erweiterung des automatischen Schreibens in Trance mithilfe eines Computers mit zwei Tastaturen, eine für das Unterbewusstsein des Patienten und eine für den Therapeuten. Auf einer Tastatur gibt der Therapeut Fragen ein, die vom Unterbewusstsein des Patienten beantwortet werden sollen, das wiederum auf der anderen Tastatur mit den Fingern des Patienten tippt. Bei der Anwendung dieser Technik kann es vorkommen, dass der Patient die Informationen auf dem Computerbildschirm bewusst wahrnimmt, aber sich häufig nicht darüber bewusst ist, dass er seinen Beitrag eintippt.
Yager-Code:
Die beschriebene neue und vielversprechende Technik (SGT) nutzt unterbewusste Fähigkeiten zu therapeutischen Zwecken, genau wie der Yager-Code, erkennt aber die Art der Unterteilung unterbewusster Funktionen und die Existenz überbewusster Fähigkeiten nicht an. Die geführte unterbewusste Therapie geht davon aus, dass die vom „Unterbewusstsein“ empfangenen Mitteilungen vollständig informiert und maßgebend sind. Der Yager-Code hingegen geht nicht von solchen Annahmen aus; das Team aus Therapeut und Patient untersucht und deckt mögliche Einflüsse auf, die dann durch eine Rekonditionierung der (konditionierten) Einflüsse aufgelöst werden.
Darüber hinaus nutzt der Yager-Code die überbewussten Fähigkeiten des Patienten, die vom Patienten vielleicht nicht erkannt wurden, nämlich diejenigen, die Zentrum repräsentiert. Diese Fähigkeiten sind bei jedem Menschen vorhanden, und die rationale, logische und pragmatische Art und Weise, wie der Yager-Code sie nutzt, unterscheidet sie von anderen Therapieansätzen.
Wie von Watkins (1993) konzipiert, erkennt diese Technik die dissoziativen Qualitäten und Merkmale des Unterbewusstseins und die Existenz eigenständiger „Ich-Anteile“ an. Der Therapeut interagiert mit diesen Ich-Zuständen jeweils einzeln, um die Probleme des Patienten zu lösen. Der Therapeut wendet auch traditionelle psychotherapeutische Behandlungstechniken an (hypnotische und sonstige), um mit jedem Ich-Anteil zu interagieren, genauso wie mit einzelnen Patienten, indem er herkömmliche Techniken anwendet.
Yager-Code:
Der Yager-Code erkennt die Unterteilung des Unterbewusstseins ebenfalls an, befasst sich mit den einzelnen Komponenten und löst deren Einflüsse auf. Im Yager-Code wird diese Aufgabe jedoch von Zentrum erfüllt, manchmal ohne bewusste Wahrnehmung der laufenden Arbeit, was eine weitaus effizientere und gründlichere Lösung des Problems ermöglicht, da eine Verzerrung durch die bewusste Ebene umgangen wird.
John Bresler (1990) konzipierte diese Intervention. Es handelt sich um eine erkenntnisorientierte, hypnotherapeutische Technik, die verwendet wird, um Informationen über vorhandene Symptome aufzudecken, und die von der Existenz innerer Weisheit ausgeht (die von einem inneren Berater vermittelt wird). Carl Jungs Persönlichkeitstheorie (1916) unterstützt das Konzept der „inneren Weisheit“, und dieser Ansatz findet in der Literatur zunehmend Beachtung. Der innere Berater wird in der Regel durch ein imaginiertes Tier repräsentiert, kann aber auch menschliche Form annehmen.
Yager-Code:
Dieser Ansatz unterscheidet sich vom Yager-Code in mehrfacher Hinsicht, unter anderem durch die mangelnde Anerkennung eines unterteilten Unterbewusstseins sowie die mangelnde Anerkennung von Fähigkeiten, wie Zentrum sie aufweist. Das Ziel, kausale Informationen aufzudecken, ist der primäre gemeinsame Faktor. Außerdem geht der Yager-Code nicht davon aus, dass Zentrum weise ist, wie im Falle des Inneren Beraters. Vielmehr wird angenommen, dass Zentrum intelligent ist und Fähigkeiten besitzt, die nicht bewusst verfügbar sind.
Jung (1916) schlug das Konzept vor, dass das Unterbewusstsein aus mehreren „Teilen“ besteht. Wie von Roy Hunter (2005) systematisiert, versöhnt die Teile-Therapie widersprüchliche Teile des Unterbewusstseins, indem, angeleitet durch den Therapeuten, Verhandlungen zwischen den Teilen geführt werden, mit dem Ziel, das vorliegende Problem zu lösen.
Yager-Code:
Obwohl das Modell der Teile-Therapie die Unterteilung des Unterbewusstseins anerkennt, unterscheidet sich die Anwendung in mehrfacher Hinsicht vom Yager-Code. Die Teile-Therapie bezieht den Therapeuten direkt und vollständig in den Inhalt der Arbeit mit ein und erkennt die von Zentrum repräsentierte höhere Funktionsebene weder an, noch nutzt sie diese. Stattdessen wird die aus dem Unterbewussten gewonnene „Weisheit“ genutzt, um das bewusste Handeln zu steuern. Im Yager-Code wird Zentrum nicht unbedingt Weisheit zugeschrieben. Stattdessen könnte Zentrum über Wissen verfügen, das dem Bewusstsein nicht zugänglich ist, wodurch es weise erscheint; Zentrum hat jedoch keinen Zugang zu dem von Jung vorgeschlagenen Reservoir an universellem Wissen. Tatsächlich wurde der Umfang des Wissens von Zentrum noch nicht definiert. Gelegentlich gibt es während der Therapiesitzungen Hinweise darauf, dass Zentrum eine unerwartete Wahrnehmung von instinktiven und funktionalen Prozessen hat. Auf diesem Gebiet wurde jedoch noch keine Forschung durchgeführt.
Assagioli (1965) begriff die Psychosynthese als eine grundlegende Denkweise in Bezug auf Psychotherapie, die viele spezifische Techniken und Methoden umfassen kann. Das Ziel der Psychosynthese ist zwar allgemein, aber in erster Linie darauf ausgerichtet, die gesamte Persönlichkeit zu entwickeln. Diese Denkweise beinhaltet einen kognitiven Prozess unter voller Anerkennung und der Entwicklung des Konzepts unterbewusster Funktionen.
Yager-Code:
Abgesehen von der mangelnden Anerkennung der höheren Funktionsebene, die Zentrum repräsentiert, liegt der Hauptunterschied in den Zielen der Behandlung. Der Yager-Code konzentriert sich auf spezifische Probleme, während das Ziel der Psychosynthese generalisiert wird. Zudem hat der Yager-Code einen eigenständigen Aufbau und wird in einer logischen Schrittfolge durchgeführt, während die Psychosynthese in einer allgemeineren Form angewendet wird.
Dieser Ansatz, der von Hal und Sidra Stone in den späten 1960er Jahren konzipiert wurde und seinen Höhepunkt der Popularität Jahre später erreichte (Stone 1989), sowie mit der Ego-State-Therapie und der Teile-Therapie verwandt ist, erkennt die Existenz einer Vielzahl von „Selbsten“ an, die alle zusammen unsere nicht-physische Erscheinungsform bilden, und versteht diese „Selbste“ als separate Persönlichkeiten.
Yager-Code:
Im Yager-Code werden die „Teile“ des Unterbewusstseins nicht als entwickelte Persönlichkeiten verstanden. Vielmehr sind die einzelnen Teile in ihrem Bewusstsein bezüglich der aktuellen Lebenssituation durchgängig begrenzt und funktionieren entsprechend der zum Zeitpunkt ihrer Entstehung vorhandenen Einflüsse. Voice Dialogue erkennt auch nicht die Existenz oder die Nutzung der höheren Ebene der intellektuellen Funktionsfähigkeit an, die durch Zentrum repräsentiert wird.
In seinem Buch The Missing Peace, Williams (2008) behandelt Williams einen Aufbau des Gehirns, der dem Yager-Code näher kommt als anderen Therapien. Er definiert die geistigen Funktionsfähigkeiten als bewusst, unterbewusst und überbewusst und beschreibt das Überbewusstsein auf ähnliche Weise, wie Zentrum im Yager-Code beschrieben wird. In PSYCH-K wird der „Muskeltest“ als Kommunikationsinstrument verwendet, um Kommunikationen aus dem Überbewusstsein zu empfangen.
Yager-Code:
PSYCH-K sieht den Bereich des Unterbewusstseins nicht als untergliedert an, wie im Yager-Code. Sie erkennt auch nicht die Fähigkeit des Überbewusstseins an, die Ursachen von Problemen zu erkennen und zu lösen. In PSYCH-K beschränkt sich die Kommunikation vom Unterbewusstsein zum Therapeuten auf Muskeltests, während beim Yager-Code die Kommunikation verbal und flexibel ist, möglicherweise einschließlich eines oder aller Sinne.
Die Stärke des Yager-Code liegt in ihrer rationalen Struktur und Klarheit in Bezug auf Ablauf und Durchführung. Er ist eine Methode, die es ermöglicht, ein Problem tatsächlich zu lösen, zu beseitigen oder zu heilen, und nicht nur dessen Symptome zu behandeln.
Ferner funktioniert der Yager-Code am besten, wenn der Therapeut Annahmen über die Ätiologie des vorliegenden Problems vermeidet und sich stattdessen auf die unterbewusste Fähigkeit des Patienten verlässt, die Ursache von Problemen zu identifizieren und zu beheben. Der Therapeut tut dies mit minimaler Beteiligung am Inhalt der verarbeiteten Informationen. Zudem ist der auffälligste Unterschied zwischen dem Yager-Code und den anderen besprochenen Methoden die rationale Einbeziehung von Zentrum in den Behandlungsprozess.
In der Anwendung wird die Existenz von Zentrum vorausgesetzt und der Therapeut stellt zunächst über einen der Sinne eine Kommunikation mit Zentrum her. Dann führt der Therapeut Zentrum Schritt für Schritt durch den Ablauf der Methode, wobei der Patient bewusst Beobachter ist und sich nicht aktiv am Inhalt der von Zentrum durchgeführten Arbeit beteiligt. Ebenso wenig beschäftigt sich der Therapeut mit dem Inhalt der Arbeit, sondern konzentriert sich auf das zu erreichende Ziel und richtet in einer logischen Reihenfolge Fragen und Bitten an Zentrum.
Wenn du erst in Teil 3 eingestiegen seinen solltest, könnten dich auch für folgende Yager-Code-Artikel interessieren:
Teil 1 "Was ist überhaupt der Yager-Code"
Teil 2 "Die Entstehung des Yager-Codes"
Teil 4 "Was ist möglich mit dem Yager-Code?"
Teil 5 "Wie du erfolgreich mit Menschen arbeitest, denen eine emotionale Belastung nicht zugemutet werden kann"
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Neben der Hypnoanalyse hat mich keine andere Methode so sehr inspiriert.
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Typische Anwendungsbereiche sind zum Beispiel:
Es wird kein spezifisches Fachwissen vorausgesetzt.